Viel zu oft fokussieren wir uns auf die Dinge die uns fehlen, anstelle uns mehr auf das zu fokussieren, was wir bereits haben und können. Forscher sagen uns, dass wir in einer Kultur einer „eingebildeten Knappheit“ leben. In der es diese starke Vorstellung gibt, dass wir nie genug haben werden.
Es beginnt schon beim Aufstehen. Wir denken sicherlich hin und wieder, nachdem wir aufgestanden sind, dass wir heute nicht genug Schlaf hatten. Oder dann vielleicht tagsüber, dass wir nicht genug Zeit hatten. Und wenn wir dann am Abend wieder ins Bett gehen, denken wir dann möglicherweise, dass wir nicht genug an diesem Tag hinbekommen oder geschafft haben.
Ganz gleich was wir tun oder erleben, es ist einfach nicht genug. Es mangelt uns an etwas. Es fehlte etwas.
Oder wenn wir Zeit mit Anderen verbringen, dann denken wir vielleicht zu oft, was wir alles nicht können und nicht besitzen: Aussehen, Fitness, Intelligenz, Talent, Glück, Geld, Frieden, Wohlstand, Kreativität, Ruhe, Erfolg, Gelassenheit etc.
So entsteht im Lauf der Zeit ein „Knappheits-Bewusstsein“. Ich nenne es manchmal auch „Mangeldenken“. Wir denken, es gibt zuwenig Gutes in unserem Leben. Es mangelt uns an tollen Erfahrungen und Erlebnissen.
Natürlich ist das keine wahre Reflexion von uns oder unserem Leben oder unseren Fähigkeiten. Wir fokussieren uns einfach nur zu sehr auf die Dinge, die uns fehlen. Die Konsequenz davon ist, dass wir den anderen Teil unseres Lebens einfach vergessen oder übersehen. Das es nämlich auch Fülle in unserem Leben gibt – für jeden von uns.
Fülle-Denken oder Überflussdenken
Ganz gleich wer wir sind, wo wir aufgewachsen oder was wir alles in unserem Leben bereits erlebt haben. Eines ist für uns alle gleich: wir alle besitzen zweifelsfrei besondere Talente, besondere Fähigkeiten und haben auch immer wieder sehr viel schöne und erfolgreiche Momente in unserem Leben erfahren.
Deshalb handelt es sich beim „Knappheits-Denken“ um eine „eingebildete“ Knappheit. Es handelt sich also nicht um eine wahre Knappheit. Es ist einfach ein Wahrnehmung und nicht die Realität.
Natürlich kann jeder sehr schnell 20 oder 30 Dinge finden, die wir derzeit nicht haben oder können. Aber gleichzeitig gibt es auch Hunderte oder gar Tausende von Dinge die wir können und die wir bereit besitzen.
Natürlich können wir die Fülle in unserem Leben nur dann auch wirklich wahrnehmen, wenn wir uns bewusst darauf einlassen. Es ist also eine Übung der mentalen Fokussierung.
Dankbarkeit
Ein wichtiges Hilfsmittel, um Fülle-Denken bewusster wahrzunehmen und in unserer Wahrnehmung stärker zu fördern ist das Erfolgs- oder Dankbarkeitsjournal.
Dankbarkeit ist ein wirklich tolles Hilfsinstrument. Denn wenn wir Dankbarkeit bewusst wahrnehmen, dann verstärken wir in diesem Moment alles das, was gerade in diesem Moment gut für uns ist. Und es fördert auch gleichzeitig unser Vertrauen und Selbstwertgefühl.
Natürlich ist es so viel leichter in ein Knappheitsdenken zu verfallen. Aber mit Hilfe von Dankbarkeit (und dem Dankbarkeitsjournal), können wir unser Fülle-Denken (Überflussbewusstsein) sehr viel bewusster und kontinuierlich auf- und ausbauen.
Drei kleine Aktivitäten und Gewohnheiten für mehr Dankbarkeit
Helfen Sie Ihrem Gehirn sich immer wieder vom Knappheitsdenken zu trennen und mit Hilfe der nachfolgenden drei kleinen Gewohnheiten, mehr Dankbarkeit und dadurch ein stärkeres Überflussbewusstsein, aufzubauen:
- (1) Den Tag mit Dankbarkeit beginnen und beenden
Gleich am Morgen bewusst werden, „für was bin ich an diesem Morgen dankbar?“ Und dann die 3-5 Dinge in Ihnen jetzt einfallen in Ihr Dankbarkeitsjournal eintragen.
Und dann am Ende des Tages, bevor Sie einschlafen, ein weiteres Mal diese Frage stellen und wieder 3-5 Dinge in Ihr Dankbarkeitsjournal notieren.
So sammeln Sie im Lauf der Zeit viele Hunderte toller Erlebnisse, Erfahrungen, Begegnungen, Beziehungen, Erfolge, Fortschritte etc.
- (2) Dankbarkeit immer wieder während des Tages wahrnehmen
Hier ist es nicht notwendig all diese kleinen oder größeren Momente aufzuschreiben. Natürlich können Sie das auch gerne tun. Sondern einfach nur für einen kurzen Moment, wenn etwas Tolles/Schönes/Interessantes passiert ist, sich selbst daran erinnern, das ich dafür dankbar bin. Z.B. wenn ich ein nettes Gespräch hatte, dann denke ich anschließend, „ich bin echt dankbar für dieses schöne Gespräch“. Oder wenn ich etwas Wunderbares in einem Restaurant gegessen habe, dann denke ich: „ich bin echt dankbar für dieses schöne Essen.“ Es gibt während eines ganz normalen Tages so viele kleine Erlebnisse, wo ich einfach denke, „dafür bin ich dankbar“.
- (3) Dankbarkeit gegenüber Anderen verbal ausdrücken
Sich einfach anzugewöhnen, wenn ich auf Grund von anderen Menschen etwas Schönes erlebt oder erfahren habe, dass ich es dann auch diesen Personen verbal mitteile. Z.B. wenn ein Taxifahrer, während er mich von A nach B fährt, ruhige Musik spielt oder mich sicher und entspannt an mein Ziel bringt, dass ich ihm dann anschließend auch sage, wie dankbar ich dafür bin. Ihm einfach zu sagen: „vielen Dank für die schöne, entspannte und sichere Fahrt. Ich habe es sehr genossen.“
Fülle bewusster wahrnehmen
Erst wenn es uns gelingt bewusster und regelmäßiger wahrzunehmen, dass wir so viele reale tolle Momente, Erlebnisse und Erfahrungen in unserem Leben (Tag) haben, werden wir nicht nur verstehen, dass es sehr viel Überfluss und Fülle in unserem Leben gibt, sondern können wir auch unser Überflussbewusstsein aktiv immer weiter auf- und ausbauen.
Ich denke wir werden nie wirklich mehr von dem erhalten können, was wir uns für unser Leben wünschen, solange wir nicht auch dankbar für das sein können, was wir bereits besitzen.
Ich weiß, wir alle können sehr viel leichter die für uns beste neue Zukunft kreieren, wenn wir auch an Überfluss und Fülle glauben können. Und genau hier hilft Dankbarkeit.
Wie stehen Sie zum Thema Fülle- oder Knappheitsbewusstsein?
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