Die letzten beiden Jahren waren hoch interessant
Vielleicht haben Sie sich gefragt, warum ich in 2020 und 2021 (die von Covid dominierte Zeit) und auch fast das ganze Jahr 2022 keine neuen Beiträge geschrieben habe. Nun, die Antwort ist, weil man nur im Nachhinein etwas lernen kann. Das gilt auch für diese Zeit.
Für mich geht es, wenn es um Covid 19 geht, genau genommen nur um 2 wichtige und hilfreiche Fragen und Dialoge:
Erstens: Ist der Impfstoff sicher und sollte ich ihn nehmen?
Hier geht es für mich um eine rein persönliche Entscheidung. Diese Frage ist übrigens schon sehr alt (beschäftigt uns seit vielen Jahrzehnten)
Zweitens: Sollte ein Impfstatus dazu verwendet werden, um etwas in unserer Gesellschaft zu demonstrieren?
Das ist eine sehr radikale und vollkommen neue Frage. Es ist neu real zu erleben, das wir auf einmal Teil einer Gesellschaft sind, in der man das, was dort an Leistungen angeboten wird, nur dann vollständig erhalten kann, wenn man einen digitalen Pass hat, in dem steht, was für ein bestimmtes Medikament jemand einnimmt. Das ist wirklich radikal neu.
Auf einmal wird Impfung und Impfstatus zu einem Symbol, was für eine Art Mensch jemand ist. Ein „guter“ oder ein „schlechter“.
Wir haben eine indirekte Impfpflicht. Nicht geimpfte können jetzt verteufelt und auch weggeschlossen werden. Es gibt keinen Zweifel, wir haben bewusst ein Spaltung der eigenen Gesellschaft in Kauf genommen.
Wir damit umgehen? Peter Limberg (ein philosophischer Denker) hat hier eine Antwort: These, Antithese und Synthese. Die Gegenüberstellung zweier Aussagen zu einem Sachverhalt, schafft eine These und gleichzeitig auch eine Antithese. Um hier nun eine Lösung zu finden, geht es darum, einen Erkenntnisprozeß zu starten, um die Diskussion auf eine neue Ebene zu bringen. Die neue Formulierung auf dieser Ebene ergibt die Synthese.
Die These steht für die Sichtweise der Regierung. Die Impfung ist sicher und gut für alle. Die Antithese steht für die Sichtweise, dass der Impfstoff gefährlich und unsicher ist. Die Synthese steht für eine neue gemeinsame Diskussion über neue Werte aber auch sich die Ängste beider Seiten anzuhören.
Es geht bei Covid19 vor allem um das Vertrauen in die bestehenden Institutionen (Regierung, Medien und Wissenschaft). Wenn die Regierung argumentiert, dass alles was sie tut, nur gemacht wird um „das Leben von Menschen zu schützen/zu retten“, dann kann sie mit diesem Argument wirklich alles was sie tut rechtfertigen, egal ob richtig oder falsch, gut oder schlecht ist.
Warum will die Regierung keine Impfdiskussionen (die ja in der Wissenschaft völlig normal und sogar erwartet wird)? Weil solche Diskussionen ihr Ansehen und Macht bedrohen. Das bereitet den Regierenden enorme Angst.
Und die Menschen die sich nicht impfen lassen möchten, haben auch riesige Ängste. Sie sehen voller Bestürzung einer immer stärkere Entwicklung hin zu einer autoritären Gesellschaft.
Beide Seiten denken, dass ihre Welt zusammenbricht und verschwinden wird und sie sich deshalb auch verteidigen müssen und dürfen. Da es sich ja um eine existentielle Bedrohung durch die andere Seite handelt. So ist ein kultureller Krieg zwischen diesen beiden Seiten entstanden.
Die Antithese steht für eine Angst, das autoritäre Kontrollen kontinuierlich zunehmen werden und dass die Mehrheit der Bevölkerung es fügsam über sich ergehen lassen wird. Sie haben Angst vor eine „Chinafizierung“ bei uns hier im Westen. Das es auch bei uns ein „Sozialkreditsystem“ geben wird. Damit ist gemeint, dass die totale Kontrolle der Bevölkerung durch die Vergabe von Punkten für bestimmte Verhalten auch zu uns kommen wird. Das man nur noch mit eine QR-Code irgendwo hin darf.
In der Situation in der wir uns alle derzeit befinden ist es wichtig zu verstehen, dass die Mehrheit der Menschen gut 2 Jahre lang beständig verängstigt worden ist. Die Mehrheit in unser Gesellschaft ist derzeit extrem verängstigt. Angst ist natürlich auch ein sehr gutes Steuerungsinstrument. Denn wenn wir Angst haben, dann akzeptieren wir heute Dinge, die wir früher so nie akzeptiert hätten.
Was tun? Zum einen sich selbst fragen, „wo ziehe ich meine persönliche Grenze?“
Ebenso ist es wichtig zu erkennen, dass sich unsere Gesellschaft immer mehr spaltet und trennt.
Aber auch zu überlegen, was man in den letzten 2 Jahren gelernt hat. Meine großen Lernerfahrungen sind hier:
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Unsere Gesellschaft ist weniger stabil, als ich dachte.
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Medizinische-technische Kontrolle und Dominanz hat extrem zugenommen
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Liberales demokratisches Denken und Verhalten ist auf dem Rückzug
Wohin bewegen wir uns als Gesellschaft und Kultur?
Damit eine Gesellschaft funktioniert braucht sie einen gemeinsamen Antrieb. Etwas, was der Mehrheit der Bevölkerung Sinn und Bedeutung gibt.
Bis zum 16. Jahrhundert war der große gemeinsame Antrieb bei uns im Westen das Christentum/Religion. Von da an bis Mitte des 20. Jahrhunderts ging es vor allem um Fortschritte (Vernunft, Technologie, Wissenschaft). Und im 21. Jahrhundert wird es immer mehr um „Stämme“ gehen. Und jede dieser Gruppen von Menschen, die ganz bestimmte gemeinsame Interessen teilen, werden dann ihren ganz eigenen unterschiedlichen Antriebe (Werte) haben.
In so einer Gesellschaft gibt es dann keinen einen gemeinsamen Wert oder Norm mehr, der alle zusammenhält.
Doch genau das möchte eine Regierungen nicht. Sie möchten auch nicht, von den eigenen Bürgern, für ihre Entscheidungen die sie getroffen haben, beständig kritisiert werden. Deshalb ist ihre gegenwärtige Antwort auf diese Entwicklung eine Zunahme an autoritärem Verhalten und Strukturen.
Sachliche Argumente funktionieren nicht mehr, um Lösungen für diese beiden sehr unterschiedlichen Lager zu finden.
Was eine Lösung sein kann, ist die Konversationen (Synthese) auf eine neue Ebene zu bringen, in der es vor allem um kulturelle und spirituelle Komponenten geht. Hierfür braucht es auch eine neue Sprache, damit diese beiden Gruppen besser auf eine hilfreiche Art und weise miteinander kommunizieren können.
Diese neuen Gespräche sollten sich mit neuen Werten beschäftigen. Unabhängig davon, welche Ängste die Politik, die Medien und die Wissenschaft einem beständig einreden möchte. Denn beständig mit Angst zu leben, ist nicht ein Leben, dass die meisten Menschen leben möchten.
Wer die autoritären, technologischen und wissenschaftlichen Entwicklungen und Kontrollen, die sich auf Grund von Covid19 manifestiert haben, kritisieren möchte, muss sich auch sehr genau in diesen Bereichen auskennen. Doch wenn wir ehrlich sind, kann keiner von uns wirklich genau einschätzen und verstehen, was so ein Virus wirklich ist und wie es letztendlich nachhaltig gelöst werden kann.
Die bessere Art wie Ungeimpfte mit Geimpften reden können, ist sich auf folgendes mehr einzulassen:
„Kannst du nicht sehen, dass die Versuche diesen Virus zu besiegen, eine Gesellschaft entstehen lässt, die immer schrecklicher aussieht?“
Um sich dann mehr über die folgenden spirituellen Werte zu unterhalten:
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Was ist für dich der höhere Sinn unsere Gesellschaft/Kultur?
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Was ist für dich der Sinn als Mensch, hier zu sein? Was ist für dich der Sinn von einem menschlichen Leben?
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Was ist für dich der Sinn der Menschheit?
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In welcher Art von Kultur möchtest du leben?
Ist menschliches Leben nur Fortpflanzung, nur konsumieren, so reich oder so alt wie möglich zu werden? Das sind natürlich keine einfachen Gespräche. Sie können aber Brücken zwischen den beiden Gruppen bauen.
Wir brauchen diese Art von spiritueller Fokussierung, denn es ist wirklich sehr erschreckend zu hören und zu sehen, mit welcher Kälte und Gleichgültigkeit, Menschen es in Ordnung finden, das gut 1/3 ihrer Bevölkerung zu Hause eingeschlossen werden sollte. Es zeigt, dass es keine starken und gelebten spirituellen Werte und Normen mehr für die Mehrheit der Menschen in unserer aktuellen Gesellschaft gibt.
Das ist das Problem aber auch die Lösung.