Das neue Jahr steht vor der Tür. Eine hervorragende Zeit sich für alle wichtigen Lebensbereiche wieder sehr klare und sehr motivierende Ziele für das neue Jahr zu setzen. Ich bin ein großer Freund davon, sich jedes Jahr immer wieder Ziele zu setzen. Immer nach dem Motto: „Mach deine Zukunft immer größer und schöner als deine Vergangenheit.“ 

Da für mich ein wichtiger Lebensbereich meine persönliche Entwicklung (mein persönliches Wachstum) ist, setze ich mir auch in diesem Bereich immer wieder sehr klare Ziele. Ich nehme persönliches Wachstum sehr ernst. Vor allem deshalb, weil es mich unglaublich fasziniert und interessiert, was wir als Menschen alles lernen und in unserem Leben noch verbessern können.

Ein für mich persönlich sehr wertvolles und wichtiges Thema ist Denksysteme oder „MindSets“. Damit sind unsere Einstellungen und Überzeugung, die wir alle haben, gemeint. Es ist deshalb für mich so interessant und wichtig, weil natürlich unser MindSet maßgeblich unsere Verhalten steuern und dadurch natürlich auch die Ergebnisse und Resultate in unserem Leben mit kreieren.

Ich habe z.B. schon über das MindSet von Fülle“ bzw. „Mangel“ geschrieben. Oder über die wichtigen Denkmodelle zum Thema Work-Life-Balance. Es gibt sehr viele interessante MindSets mit denen man sich beschäftigen kann.

Wachstumsdenken

Ein für mich sehr wichtiges MindSet ist, wenn es darum geht beständig mehr Erfolg und eine höhere Lebensqualität zu haben, das Denkmodell vom „Wachstumsdenken“.

Dieses Denkmodell werde ich Ihnen heute in diesem Beitrag näher vorstellen. Natürlich auch mit dem Hintergedanken, Sie zu inspirieren, genau diesen MindSet, für sich selbst und natürlich auch für die Menschen in Ihrem Team / Unternehmen, kontinuierlich zu fördern und zu verstärken.

Noch mehr Detailinformationen zum Wachstumsdenken oder „Growth MindSet“ können Sie im Buch von Dr. Carol S. Dweck (der Titel lautet: MindSet – The New Psychology of Success), von der Stanford Universität in den USA, nachlesen.

In Ihrem Buch stellt sie das „Wachstums-Denkmodell“ dem „Fixierten-Denkmodell“ gegenüber. Ihre Studien und Arbeiten zeigen sehr klar auf, dass erfolgreiche Menschen einen sehr offenen Wachstums-Mindset sich nicht nur antrainiert, sondern diesen auch kontinuierlich verstärkt und weiter ausgebaut haben.

Überrascht hat mich diese Erkenntnis nicht. Es ist aber in jedem Fall eine tolle und wichtige Bestätigung von dem, was wir alle sicherlich schon immer intuitiv gefühlt und wahrgenommen haben.

Lassen Sie uns diese beiden Denkmodelle nun etwas genau betrachten.

Wachstum-Denkmodell (Growth MindSet)

Ein Denkmodell (Gedanken und Überzeugungen), das uns hilft offen zu bleiben und uns auf Wachstum & Entwicklung zu fokussieren.

Betrachtet alles was ich erlebe und in meinem Leben passiert, aus einer Sicht des LERNENS„Was kann ich von dem was ich erlebt habe lernen?“ Es geht um Fortschritte, um Verbesserung der eigenen Fähigkeiten, um konstruktive Aktivitäten (wie z.B. Beobachtung, Kenntnisse sammeln etc.) und darum selbst etwas zu verwirklichen (aktiv zu werden). Talent ist wichtig, aber ist immer nur der Startpunkt.
Im Kern glaubt man, das man sich selbst verändern und verbessern kann.

Hier denken und sagen wir z.B.:

„Ich kann mich als Person immer weiter entwickeln.“
„Ich werde immer besser in X….“
„Ich habe in diesem Monat gelernt, dass es wichtig ist …“
Ich gebe hier vor allem Feedback über die Prozess, Entwicklungen, Erfahrungen die ich gemacht habe und nicht so sehr über die Resultate oder über bestimmte Fähigkeiten.
Anstrengungen (die Zeit, Energie, den Aufwand den man für etwas aufgebracht hat) und Fortschritte werden gelobt.
Es wird ein Lob dafür ausgesprochen, dass man etwas durch üben, lernen, Ausdauer, auf Grund guter Strategien und Auswahl guter Vorgehensweisen erreicht hat.

Hier habe ich die Erlaubnis:

  • meinen eigenen Weg zu finden und zu gehen
  • mehr von dem zu tun, was für mich wichtig und wertvoll ist
  • das zu tun, was mich interessiert, begeistert und gefällt
  • dass, was ich tue auch zu lieben

Hier wollen wir KEINE Abkürzungen

Was wir uns wünschen und vorstellen ist, dass wir uns kontinuierlich verbessern und weiter entwickeln. Es geht um persönliches Wachstum und um Fortschritte. Wir lieben es zu lernen.
Geschwindigkeit und Perfektion sind nicht wichtig – haben keinen hohen Stellenwert. Hierfür gibt es keinen Lob.
Lob gibt es vor allem für schwierige Lernsituation. Wenn also z.B. jemand etwas ganz schnell und einfach hinbekommt, dann ist das Feedback: „Ich denke, das war zu einfach für mich. Lass uns lieber etwas tun, bei dem ich wirklich etwas lernen kann.“ 

Fehlschläge sind NICHT der Feind 

Fehler und Niederlagen helfen uns immer besser zu werden und noch mehr zu lernen.

Erfolg ist:

  • zu lernen und sich zu entwickeln
  • sich auf Wachstum zu fokussieren
  • Herausforderungen haben zu wollen
  • Fortschritte zu machen
  • zu wissen, dass es Zeit braucht
  • zu wissen, dass eine Niederlage nicht definiert wer man ist
  • das was man tut zu lieben

Der ganze Kreislauf sieht wie folgt aus:

  1. alles beginnt damit, dass wir Freude und Lust am Lernen haben …
  2. das führt dazu, dass wir Schwierigkeiten, Neues, Unangenehmes, Probleme etc. als interessante Herausforderungen wahrnehmen …
  3. was uns hilft bei Rückschlägen weiter fest zu halten (nicht aufzugeben)…
  4. wir betrachten unsere Anstrengungen und Bemühungen als einen festen Teil in der Entwicklung unserer Fähigkeiten …
  5. wir sind dadurch bereit aus nützlichem negativen Feedback (Kritik und Fehlern) zu lernen …
  6. und werden durch die Erfolge anderer inspiriert
Als Resultat hiervon erreichen wir einen immer höheren Level an Erfolg.

Fixiertes Denkmodell (Fixed MindSet) 

Ein Denkmodell (Gedanken und Überzeugten), dass dafür sorgt, dass wir wenig offen sind und das wir sehr stark am Bekannten festhalten.

Betrachtet alles eher aus einer Sicht der BEURTEILUNG.
Man bewertet Dinge und Erfahrungen mit sehr starken „Urteilen“. Etwas ist z.B. entweder gut oder schlecht, positiv oder negativ. Es geht mehr darum zu gewinnen und sich selbst immer wieder beweisen zu müssen. Das alles sehr stark davon abhängt, wie erfolgreich man etwas in einem bestimmten Moment hinbekommen hat.
Hier glaubt man mehr daran, dass unsere Fähigkeiten gleichbleibend und beständig sind und sich nur wenig verändern.

Hier denken und sagen wir z.B.:

„Ich kann X oder Y besonders gut.“
„Ich bin sehr intelligent.“
„Ich habe versagt als …“
„Ich habe meinen Umsatz nicht erreicht.“
„Ich darf auf keinen Fall Fehler machen …“
Hier geben wir vor allem Feedback darüber was erreicht bzw. nicht erreicht wurde. Es wird genau gemessen wie erfolgreich wir waren. Der Erfolg hängt davon ab, was ich jetzt schon alles kann oder nicht kann. Ich kann in einer Sache nicht sehr viel besser werden. Es gibt wenig Möglichkeiten mit weiter zu entwickeln.
Es gibt entweder ein starkes Lob für meine Fähigkeiten / Wissen oder starke Kritik wenn etwas nicht geklappt hat.
Es muss alles sehr genau gemessen werden können. Es gibt keinen Spielraum für Fehler. Niederlagen werden nicht akzeptiert.
Hier muss ich genau in das Schema passen, wie man sich generell vorstellt, wie sich erfolgreiche Menschen verhalten.

Hier wollen wir Abkürzungen

Wollen schnell etwas können. Wir wollen schnell sehr viel Erfolg haben uns aber nicht unbedingt auf Lernen, Wachstum und Fortschritte einlassen. Wir suchen nach Bestätigungen, dass wir jetzt schon besonders schnell oder besonders intelligent oder sehr gut in etwas sind.
Geschwindigkeit und Perfektion sind sehr wichtig und haben einen sehr hohen Stellenwert. Hierfür gibt es viel Lob.

Fehlschläge sind der Feind 

Es geht vor allem darum Fehler und Niederlagen zu vermeiden. Deshalb können diese auch nicht akzeptiert und toleriert werden. Es besteht die Gefahr, dass unsere Fehler definieren wer wir sind. Wir denken, „da ich Fehler gemacht habe, bin ich ein Verlierer / Versager.“

Erfolg: 

  • hängt vollständig vom einem superguten Resultat ab
  • ist immer wieder zu beweisen, wie ich intelligent ich bin
  • ist vor allem Feedback zu erhalten, die meine bestehenden Fähigkeiten und das ich Recht habe, bestätigen
  • ist wenn ich mit wenig Aufwand immer sehr erfolgreich bin
  • ist wenn ich keine Fehler mache
  • ist wenn ich alles sofort und schnell perfekt hinbekomme

Dieser Kreislauf sieht wie folgt aus: 

  1. alles beginnt damit, dass wir „intelligent“ aussehen möchten…
  2. was dazu führt, dass wir Schwierigkeiten, Neues, Unangenehmes, Probleme etc. lieber vermeiden möchten
  3. bei Rückschlägen geben wir sehr schnell auf oder gehen schnell in die Defensive…
  4. betrachten unsere Anstrengungen und Bemühungen als eher erfolglos …
  5. ignorieren nützliches negatives Feedback (Kritik und Fehler)
  6. fühlen uns vom Erfolg anderer eher bedroht
Als Resultat hiervon kommen wir auf einem Plateau an und erreichen nur einen Bruchteil unserer wahren Potenziale.

Ich liebe das Wachstum-Denkmodell

Ja, ich bin schon immer ein Fan des Wachstum-Denkmodells gewesen. Noch bevor ich wusste, dass es so genannt wird.

Ich habe vor 17 Jahren sehr bewusst damit begonnen, mir jedes Jahr sehr klare spezifische Ziele für meine persönliche Entwicklung zu setzen. Eines meiner Ziele war und wird auch 2016 wieder sein, mein Wachstums-Denkmodel kontinuierlich weiter auf- und auszubauen. Die gute Nachricht ist natürlich, dass genau dies auch für jeden von uns möglich ist.

Ich liebe dieses Denkmodel, denn ich weiß, wie gut es mir tut und wie wichtig es für meinen Erfolg und Lebensqualität ist.

Genießen Sie die letzten Tage in 2015 und starten Sie mit viel Klarheit, Freude und Motivation in das neue Jahr 2016.