Motivation und Vertrauen hochhalten

– Kurz motiviert und voller Vertrauen zu sein, ist sicherlich sehr einfach. Doch wie kann man diese beiden Energien über einen längeren Zeitraum hinweg hochhalten? In meiner Erfahrung haben sich hier zwei Konzepte, auf der langen Reise hin zu meinen Zielen, als besonders wertvoll erwiesen. Zum einen, das Konzept von „Dankbarkeit“ und zum anderen, das Konzept von „Fortschritt“.

Diese beiden Konzepte helfen mir drei wichtige Dinge immer wieder hervorragend hinzubekommen:

  1. meine Motivation (und damit verbunden meine Inspiration & Begeisterung) hoch zu halten
  2. mein Selbstvertrauen (und damit verbunden mein Selbstwertgefühl) hoch zu halten
  3. das Momentum (und damit verbunden alle notwendigen Aktivitäten) für meine Ziele hoch zu halten

Das Konzept von Fortschritt

Dieses Konzept habe ich Ihnen bereits in einem Beitrag näher vorgestellt.

Zur Erinnerung, es geht darum, wenn wir unsere Motivation immer wieder hoch halten möchten, dann sollten wir uns immer nach VORNE, hin zu unseren Zielen, orientieren. Wir sollten uns also bewusst damit beschäftigen, WARUM wir unser Ziel erreichen möchten und welchen NUTZEN es uns bringt, wenn wir es erreicht haben.

Für Motivation & Inspiration (Begeisterung & Verlangen) sollen wir uns also immer nach VORNE (hin zum Ziel) orientieren.

Wenn es aber darum geht unser Vertrauen (das wir unser Ziel erreichen können) hoch zu halten, sollten wir immer nach HINTEN orientieren. Wir sollten uns hier bewusst machen, wo es bereits erste Fortschritte gab, was schon BESSER geworden ist, was man bereits GELERNT und verbessert hat.

Also, um unser Vertrauen hoch zu halten, bitte nicht nach VORNE, sondern immer nur nach HINTEN blicken, um so herauszufinden, was bereits besser geworden ist. Welche Fortschritte wir in Bezug auf unsere Ziele schon gemacht haben.

Ein Beispiel aus meinem Leben

Eines meiner Ziele für meine körperliche Fitness in diesem Jahr ist: 10 Minuten, ganz tief in der Hocke, sitzen zu können. So wie das hier zu sehen ist.

Motivation und vertrauen 

Die Regeln sind: beide Fußsohlen müssen vollständig und die ganze Zeit über auf dem Boden bleiben, das Gesäß muss tiefer als die Knie und der Rücken gerade sein. Ich muss mich so, in dieser Hocke, selbst halten können.

Was ist besser geworden?

Als ich vor 4 Wochen mit diesem Ziel, und denn damit verbundenen ersten Übungen begonnen hatte, war ich nur in der Lage 5 Sekunden in dieser Position zu bleiben.

In der darauffolgenden Woche waren es schon 30 Sekunden. Diese Verbesserung beruht übrigens auf einer Reihe spezieller Mobilitäts- und Dehnungsübungen. Dann, wieder eine Woche später, waren es schon 60 Sekunden und in der letzten Woche habe ich es 90 Sekunden geschafft.

Natürlich bin ich immer noch sehr weit weg von meinem 10-Minuten-Ziel. Und nach 4 Wochen des Übens hätte ich mir selbst sagen, „dass schaffe ich nicht. Selbst nach 4 Wochen bin ich noch immer so weit weg von meinem 10-Minuten-Ziel.“ Was ich natürlich nicht gemacht habe.

Was ich gemacht habe, war folgendes:

Um meine Motivation hoch zu halten, habe ich mir, jeden Morgen als Teil meiner Morgenroutine, mental vorgestellt, wie wichtig und toll es ist, in 6-9 Monaten 10 Minuten in dieser Hocke bleiben zu können.

Und um mein Vertrauen in die Erreichung von diesem Ziel auch weiterhin hoch zu halten, habe ich meine Zeit in der Hocke in der jeweiligen Woche, mit der von der Vorwoche verglichen. So sieht die Entwicklung aus:

Woche 1: 5 Sekunden
Woche 2: 30 Sekunden
Woche 3: 60 Sekunden
Woche 4: 90 Sekunden

Und hier konnte ich jede Woche feststellen, dass ich reale Fortschritte gemacht habe. Ich habe hier also nicht überprüft wie weit ich noch von 10 Minuten weg bin. Sondern welche Fortschritte habe ich in dieser Woche gegenüber der letzten Woche gemacht.

Das Konzept von Dankbarkeit

Dieses Konzept hat mir vor allem mein Mentor Jack Black vermittelt. Er hat mir geholfen zu erkennen, dass Dankbarkeit ein unglaublich toller intellektueller, psychologischer und emotionaler Muskel ist. Und aus diesem Grund hatte ich mir dann auch schnell angewöhnt, diesen Muskel jeden Tag so oft es nur geht zu trainieren.

Genau genommen gibt es zwei Formen, wie Dankbarkeit umgesetzt werden kann. Es gibt eine „reaktive Dankbarkeit“ und eine „pro-aktive Dankbarkeit“.

Reaktive Dankbarkeit

Bei dieser Form der Dankbarkeit reagiere ich mit Dankbarkeit auf etwas Gutes, Tolles, Wichtiges, Schönes, dass von anderen Personen eingeleitet und verursacht wurde. Hier reagiere positive ich auf das, was andere für mich tun.

Der Knackpunkt ist hier, das der Prozess der Dankbarkeit von jemand Anderem, auf den ich keinen direkten Einfluss habe, aktiviert oder begonnen wurde. Ich selbst spiele hier eher eine passive Rolle.

Z.B.: Ich kann dankbar dafür sein, dass der Busfahren noch auf mich gewartet hat. Er hat mich rennen sehen, hat solange gewartet bis ich am Bus war und hat mich dann noch einsteigen lassen.

Der Busfahrer hat den Prozess der Dankbarkeit eingeleitet. Er hat etwas für mich getan, für was ich dankbar bin.

Pro-Aktive Dankbarkeit

Hier starte ich den Prozess, ich entscheide, für was ich dankbar sein will. Hier hängt alles von mir selbst ab. Pro-Aktive Dankbarkeit passiert also nur in meinem Kopf und kann nur von mir selbst begonnen werden.

Ich brauchen hierfür keine andere Personen oder besonderen äußeren Ereignisse.

Z.B.: Ich könnte in einem Seminar sitzen und dann selbst entscheiden, dass ich dankbar dafür bin, dass ich heute an diesem Seminar teilgenommen habe oder dass ich dankbar dafür bin, dass ich eine bestimmte Person heute auf diesem Seminar getroffen habe oder das ich dankbar dafür bin, dass ich ein besseres Verständnis dafür habe wie X oder Y funktioniert. Ich finde und entscheide, für was ich in diesem Seminar dankbar sein will.

Pro-aktive Dankbarkeit ist also vor allem eine mentale Übung, in der ich mir Gedanken darüber mache, für was ich jetzt gerade, in diesem Moment in meinem Leben, dankbar sein will.

Der Vorteil von dieser Form der Dankbarkeit ist, dass sie mir hilft, in jeder Phase, in jeder Situation in meinem Leben, Tolles und Wertvolles zu entdecken (wahrzunehmen), um dadurch sehr bewusst mein Lebensgefühl und meine Lebensqualität zu stärken.

Wenn ich dankbar bin, dann kann ich in diesem Moment nicht auch gleichzeitig wütend oder verärgert sein. Wenn ich dankbar bin, dann kann nicht auch gleichzeitig enttäuscht oder frustriert sein. Wenn ich dankbar bin, dann kann ich nicht auch gleichzeitig negativ denken.

Ich kann natürlich negative Erlebnisse nicht stoppen, aber ich kann mit Hilfe von Dankbarkeit diesen negativen Erlebnissen ihre Kraft (ihre Energiezufuhr) entziehen.

Die tägliche Übung

Ich empfehle Ihnen beide Konzepte bewusster für Ihr Leben zu nutzen. Einfach am Ende vom Tag überlegen:

  • welche Fortschritte Sie heute gemacht haben und
  • für welche Dinge Sie an diesem heutigen Tag wirklich dankbar sind.

Haben Andere etwas für Sie getan, für das Sie dankbar sind?
Und auch gerne noch selbst reflektieren und entscheiden, für was Sie pro-aktiv dankbar sein können. Lernen dankbar zu sein, für was wir bereits haben und was wir an diesem Tag erlebt und erfahren haben.

Das Ziel sollte sein insgesamt 5-8 Dinge zu finden. Verwenden Sie hierfür am besten das Erfolgs- und Dankbarkeitsjournal

Dankbarkeit ist eine der Schlüsselfähigkeiten, um das Konzept von „Fülle“ in unserem Leben besser wahrnehmen zu können. Mit Dankbarkeit steigern wir in unserem Geist den Wert von Dingen und Erlebnissen. Wir drücken dadurch aus, das wir den WERT von diesen Dingen und Erlebnissen erkennen und verstehen.

Wie können Sie von diesen beiden Konzepten profitieren?