Zielsetzung die funktioniert
– Zielsetzung ist zu wichtig, um ihn einfach nur dem Zufall oder den irgendwelchen anderen Lebensumständen zu überlassen. Es gibt einfach zu viele Bereiche in diesem Prozess, wo wie Fehler begehen können. Wenn Sie das Gefühl haben, das Ihr Zielsetzungsprozess Ihnen nicht hilft die für Sie besten Resultate zu kreieren, dann ist dieser Beitrag für Sie heute genau das Richtige.
Wie beantworten Sie diese drei Fragen?
- Haben Sie das Gefühl, dass Sie im letzten Jahr sich wirklich enorm eingesetzt (hart an Ihren Zielen gearbeitet) haben und Sie sind trotzdem nicht da angekommen, wo Sie eigentlich ankommen wollten?
- Haben Sie das Gefühl, dass es für Sie trotz der vielen Dinge die Sie im letzten Jahr getan haben, immer noch so viel mehr zu tun gibt, um Ihre Ziele zu erreichen?
- Haben Sie das Gefühl, das Sie am Ende der meisten Arbeitstagen ausgelaugt und müde waren? Das der Tag Ihnen Ihre Energie abgezapft hat?
Wenn Sie ja zu einem oder gar allen drei Fragen gesagt haben, dann ist es jetzt nicht nur an der Zeit Ihren Zielsetzungs-Prozess neu zu überdenken sondern ihn auch zu VERÄNDERN!
In diesem Mini-Workshop zeige ich Ihnen die Grundstruktur für den für mich besten Zielsetzungsprozess. Dieser hat sich in der Praxis hervorragend bewährt.
Es ist natürlich ein Thema, dass mir sehr am Herzen liegt und ist auch etwas, mit dem ich mich seit mehr als 20 Jahren beruflich beschäftige (als Trainer und Coach).
Der Dezember und Januar ist für mich immer ein sehr guter Monat für Zielsetzung. Den Prozess den ich Ihnen hier vorstelle, kann man, wenn man sehr erfahren darin ist, wohl in 2-3 Stunden durchführen. Ich nehme mir aber dafür sehr viel mehr Zeit. Meistens 1-2 Tage. Am liebsten an einem Wochenende. Zielsetzung ist für mich einfach zu wichtig. Deshalb gebe ich dem ganzen auch sehr viel Zeit, Fokus und Aufmerksamkeit.
Insgesamt besteht dieser Prozess aus 9 Schritten.
Schritt #1: Erfolgs-Analyse (Vorjahr)
Ich arbeite immer sehr bewusst mit dem Verständnis das es die 3-Zeit-Horizonte gibt. Das es die Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit gibt. Und das ich nur die Dinge aus der Vergangenheit mit in meine Gegenwart und Zukunft nehmen möchte, die GUT für mich sind.
Aus diesem Grund beginnt mein Zielsetzungs-Prozess damit, dass ich die folgenden vier Fragen (und zwar aus allen Bereichen meines Lebens) schriftlich beantworte.
- Was waren meine Top 5 Erfolge im letzten Jahr?
- Was waren meine Top 5 Erlebnisse im letzten Jahr, wo ich mich super glücklich, zufrieden etc. gefühlt habe? Was hat mir im letzten Jahr unglaublich viel Freude und Spaß bereitet?
- Was sind meine besten (Top 5) Fortschritte, die ich im letzten Jahr gemacht habe?
- Was die die Top 5 Dinge, für die ich letzten Jahr besonders dankbar bin?
Sie könnten hierfür das nachfolgende Blatt verwenden.
Schritt #2: Herz-Klarheit (Herzensziele)
Dieser Schritt wieder leider viel zu oft übergangen. Dadurch fehlt oftmals das große Bild für unser Leben. Viel zu oft wissen wir nicht mehr wer wir wirklich sind und was wir wirklich möchten. Unsere jährlichen Ziele sollten uns nach 10-25 Jahren an einen ganz bestimmten Punkt in unserem Leben bringen. Diesen Punkt sollten wir heute schon kennen.
In diesem zweiten Schritt möchte ich mehr Klarheit über drei wichtige Dinge haben:
- Welche Werte sind für mich wichtig?
- Was begeistert mich?
- Was sind meine besonderen Talente und Stärken?
Ich möchte dadurch sicherstellen, das meine Ziele für das neue Jahr ebenfalls erfüllt sind von meinem Herzen, meiner Seele, meiner langfristigen Vision für mein Leben, das mir den höchsten Sinn und stärkste Bedeutung gibt.
Ziele beschreiben letztendlich immer nur wer ich bin (bzw. wer ich sein will, was ich tun und haben will). Deshalb sollten meine Ziele auch immer eine wahre Reflexion von mir sein. Denn ich kann immer nur ich selbst sein.
In dieser Phase des Prozesses setze, bzw. erinnere ich mich wieder an meine sehr langfristigen Ziele – was ich in 10, 15 oder 20 Jahren erreicht haben möchte.
Weil ich hier einen sehr langen Zeithorizont wähle, kann ich hier auch immer sehr GROSS denken. Denn bei so einem Ziel habe ich auch sehr viel mehr Zeit, diese Ziele zu erreichen.
Was ist es, dass Sie in den nächsten 10, 15, 20 oder 25 Jahren in Ihrem Leben realisieren möchten?
Folgende Fragen helfen mir in dieser Phase besonders gut:
- SEIN: Wer möchte ich als Mensch sein? Welche Fähigkeiten, Eigenschaften und Werte möchte ich ausleben?
- TUN: Was möchte ich tun? Mit welchen Dinge, Menschen, Aktivitäten, Projekten etc. möchte ich die meiste Zeit verbringen?
- HABEN: Was möchte ich alles haben / besitzen? Was passt wirklich zu mir? Was ist notwendig und hilfreich, um wirklich ICH sein zu können?
Alle meine Jahresziele (in Schritt #4) die ich mir noch setzen werde, orientieren sich immer sehr stark an diesen sehr langfristigen Herzens-Zielen.
Schritt 3#: Lebensrad
Bevor ich mir nun in der nächsten Phase meine Ziele für das neue Jahr festlege, möchte ich zuerst noch eine kleine persönliche Bestands-Aufnahme machen.
Ich möchte wissen, wie ich mich in den wichtigen Bereichen meines Lebens im Augenblick fühle. Dafür verwende ich das Lebensrad.
Jede Speiche repräsentiert einen wichtigen Teil meines Lebens.
Wenn Sie die einzelne Speiche etwas genauer betrachten, dann hat jeder dieser Speiche 10 kleine Unterteilungen (kleine Striche). Jeder dieser Striche repräsentiert einen Wert. Der Wert 1 ist in der Mitte, ganz im Zentrum vom Rad, und der Wert 10 ist ganz Außen am Rand vom Rad.
Sie nehmen sich nun einen Lebensbereich nach dem anderen vor und fragen sich: „Wie fühle ich mich in diesem Bereich meines Lebens?“
Es handelt sich hier natürlich um eine subjektive Bewertung. Aber Sie können hier Ihren Gefühlen ruhig vertrauen. Wenn Sie sich gar nicht wohl fühlen, dann geben Sie sich eine 1. Wenn Sie sich fantastisch fühlen, eine 10. Oder einen Wert dazwischen. Wenn man sich z.B. manchmal wohl fühlt, dann vielleicht eine 3. Und wenn man sich die meiste Zeit sehr wohl fühl, vielleicht eine 7.
Auf diese Art und Weise gehen Sie alle Lebensbereiche durch. Und dann am Ende verbinden Sie alle Ihre Punkte miteinander. Dann sieht Ihr Lebensrad vielleicht so aus wie das nachfolgende Beispiel.
Wie sieht Ihr Lebensrad jetzt aus?
Ein wenig zackig? Das wäre übrigens ganz normal. Oder ist es schon sehr rund? Dann haben Sie bereits sehr viel Balance in Ihrem Leben. Das wäre ein sehr guter Hinweis.
Das Lebensrad hilft mir zu entscheiden, wo, in welchem Lebensbereich, ich mir Ziele für dieses Jahr setzen sollte. Denn ich möchte idealerweise in jedem meiner Lebensbereich einen höheren Wert haben. Damit meine ich >7.
Wenn ich in einem meiner Lebensbereich unter 7 bin, dann setze ich mir für diesen Lebensbereich in jedem Fall ein Ziel für das neue Jahr.
Schritt #4: Die Ziele für das neue Jahr festlegen
Die Basis, um die für mich besten Jahresziele zu setzen, sind für mich zum einen meine langfristigen Herzens-Ziele (Schritt #2) und mein Lebensrads (Schritt #3).
Jetzt fange ich an zu träumen und schreibe zuerst eine Art Wunschliste. Hier gibt es keinerlei Einschränkungen. Ich schreibe einfach alles das auf, was mir in den Sinn kommt. Was möchte ich gerne in diesem Jahr erreichen?
Ich mache dies wie folgt: Ich höre sanfte und sehr entspannende Musik während ich gleichzeitig 15 Minuten lang (und ich stoppe hier die Zeit) einfach alles aufschreibe was mir einfällt, was ich gerne in diesem Jahr erreichen möchte. Ich möchte in diesen 15 Minuten mindestens 30 Wünsche aufschreiben.
Natürlich sind 30 Ziele zuviel. Daher gehe ich anschließend diese 30er-Liste noch einmal ganz in Ruhe durch und frage mich, welche dieser Wünsche haben für mich in diesem Jahr die höchste Priorität? Ich möchte am Ende maximal 7 Ziele haben.
Auch diesen Schritt lassen leider sehr viele Menschen aus. Nachdem sie ihre Top-Ziele gefunden haben, gehen die meisten gleich in die Planung (was zu tun ist, um das Ziel zu erreichen).
Erfolgreiche Zielerreicher gehen hier anders vor. Sie tun sich, bevor sie sich wirklich für das Ziel entscheiden, sehr viel genau mit dem „WARUM“ beschäftigen. Warum sie dieses Ziel in diesem Jahr erreichen möchten.
Ich verwende hierfür sehr gerne das Konzept vom Nachtbuch (ich nenne es auch manchmal „Den Schlüssel“). Ich kreiere für jedes Ziel das nachfolgende Blatt und beantworte die jeweiligen Fragen.
Das ist wirklich ein sehr wichtiger Schritt. Es hilft uns die Motivation und Inspiration für dieses Ziel zu finden.
Zusätzlich kreiere ich ein Bild – eine visuelle Vorstellung – davon, wie es aussieht, wenn ich dieses Ziel erreicht habe.
Das mache ich für alle meine Top 7 Ziele.
Wenn ich das für alle meine Ziele gemacht habe, lese und „visualisiere“ ich diese Blätter (Text und Bild) jeden Tag so oft ich kann. Am besten gleich Morgens nach dem Aufstehen und Abends bevor ich einschlafe.
Auf diese Art und Weise aktiviere ich meinen „inneren Motor“ (mein unbewusstes Tun, meine Intuition, meine Kreativität und Motivation).
Schritt #6: Ziel-Planung
Im nächsten Schritt nehme ich mir wieder jedes meiner Ziele einzeln vor und überlege mir, WIE, mit welchen Strategien und Aktivitäten, ich dieses Jahresziel wohl am besten (effektivsten, einfachsten und schnellsten) erreichen kann.
Ich verwende hierfür das nachfolgende Blatt:
Links oben schreibe ich mein Ziel auf. Und rechts davon schreibe ich alle meine Ideen, Gedanken, Strategien etc. auf, von denen ich ausgehe, dass sie mir helfen werden dieses Ziel zu realisieren (ich mache ein Ideen-Brainstorming).
Diese Ideen, Gedanken und Strategien kommen vor allem von 3 Quellen:
- mein bisheriges Wissen (was ich schon kann, kenne und erlebt habe – meine Erfahrungen die ich im Lauf der Zeit gesammelt habe)
- das Wissen von Anderen (vor allem von den Menschen, die das, was ich erreichen möchte, bereits erfolgreich erreicht haben)
- meine Intuition (was mein Gefühl mir hier rät, oder welche Zufälle oder synchronistische Erlebnisse oder Träume ich habe)
Nach meinem Ideen-Brainstorming treffe ich nun eine wichtige Entscheidung. Ich wähle und entscheide, auf welche 3 Strategien (EKA-Aktivitäten gemäß dem Pareto Prinzip) ich mich zur Erreichung meines Zieles im ersten Quartal fokussieren werde.
Ich möchte mich nur auf 3 Strategien (Vorgehensweisen, EKA-Aktivitäten) im ersten Quartal fokussieren. Möchte 80% meiner Zeit nur mit diesen 3 Strategien verbringen.
Ich mache das immer (für jedes meines Ziele) immer nur für 1 Quartal im voraus. Die EKA’s für das nächste Quartale bestimme ich erst dann, wenn das vorangegangen Quartal vorbei ist.
Schritt #7: Wochen-Planung & Fokus
Nachdem ich nun absolute Klarheit darüber habe, auf was ich mich in diesem Quartal besonders fokussieren werde, geht es jetzt nur noch darum genau festzulegen an welchen Tagen ich was tun werde.
Auch hier geht es um FOKUS.
Ich plane das oftmals am Sonntag Abend für die kommende Woche.
Ich folge hier dem Chunking-Zeitmodell. Bei dem es darum geht, die gleiche Art von Arbeiten, Aktivitäten und Projekte zu bündeln. Deshalb hat jeder Tag der Woche immer nur eine Priorität:
- Priorität: Erholung und Regeneration
- Priorität: Planung & Vorbereitung
- Priorität: Geldverdienen – an diesem Tag liegt der Fokus nur auf die EKA-Projekte (Aktivitäten). Am besten möchte ich an diesem Tag nur eine einzige Sache machen (z.B. einen Vortrag oder ein Coaching oder ein Workshop).
Dann bestimme ich in welcher der 4-Fokus-Perioden an diesem Tage ich was genau machen werde. Am besten in einer Fokus-Periode immer nur eine Sache tun.
Es geht um WENIGER UND BESSER!
Diese extreme Fokussierung hilft mir immer wieder auch sehr gut zu erkennen, was ich NICHT mehr tun kann. Von was ich mich trennen sollte. Diese Dinge kommen dann auf meinen Eliminierungs-Fahrplan. Damit ich mich von diesen Dingen sehr bewusst, Stück für Stück, trennen kann.
Schritt #8: Quartals-Überprüfung
Am besten jetzt schon 2-3 Stunden Zeit am Ende vom ersten Quartal fest in Ihren Kalender eintragen. Sie möchten, wenn das Quartal zu Ende ist, überprüfen wie erfolgreich dieses Quartal für Sie war.
Sie nehmen dafür das Blatt von Schritt 6 (Ziel-Planung) zur Hand und tragen dort unterhalb des abgelaufenen Quartals ein, welche Erfolge und Fortschritte Sie in diesem abgelaufenen Quartal erlebt haben.
Dies ist eine Phase der Reflexion. Was war gut? Was kann noch verbessert werden? Sollten Sie Ihren Fokus im nächsten Quartal ändern?
Treffen Sie dann wieder eine Entscheidung: auf welche 3 EKA-Aktivitäten wollen Sie sich im nächsten Quartal fokussieren? Treffen Sie Ihre Entscheidung und dann wiederholen Sie wieder die Schritte 6, 7 & 8.
Auf diese Art und Weise haben Sie das ganze Jahr über den höchsten Fokus.
Drei unterstützende Konzepte
Sie können gerne über das ganze Jahr hinweg noch folgende drei extrem hilfreichen Dinge tun:
(1) Zum einen notiere ich mir, wenn ich was Interessantes oder Erfolgsversprechendes lese, höre, erfahre, dies oben rechts auf die jeweilig relevante Ziel-Planungs Liste (siehe Schritt 6). Denn ich lese sehr viel Interessantes oder spreche sehr oft mit sehr erfolgreichen Menschen über meine Ziele und meine Vorgehensweisen (meine EKA-Aktivitäten). Auf diese Weise sammele ich immer wieder tolle und interessante Ideen, wie ich mein Ziel schneller und einfacher erreichen kann. Ich bin einfach gerne ein „Good-Finder“
(2) Das ganze Jahr über trenne ich mich immer wieder sehr bewusst von meinen Zeiträubern (Aktivitäten, Verhalten, Gewohnheiten, Störungen, allen bürokratischen, ineffektiven und unproduktiven Dingen). Hierfür nutze ich meinen Eliminierungsfahrplan. Auf diese Art und Weise stoppe ich immer wieder sehr bewusst meine Zeitfresser.
(3) Ich baue um mich herum sehr bewusst und kontinuierlich ein Stärken-Team auf. Denn ich möchte es schaffen, dass ich 80% meiner Zeit an einem Tag an dem es vor allem um Geldverdienen geht nur die EKA-Dinge tue, die auch meinen ganz besonderen Stärken entsprechen. Alles andere möchte ich gerne an Menschen abgeben, die das, was für die Erreichung meiner Ziele wichtig ist, was ich aber nicht besonders gut kann, eben besonders gut können.
Es tut gut
Mit dieser Vorgehensweise reduziere ich sehr bewusst nicht nur die Anzahl meiner Ziele sondern auch meine Aktivitäten, um diese Ziele zu erreichen. Dadurch stelle ich nicht nur sicher, dass ich mehr Raum zum Atmen (das ich weniger Druck, Spannung und Stress) habe, sondern das ich auch wieder mehr ICH selbst sein kann. Und gleichzeitig erhöhen sich meine Chancen diese Ziele auch zu erreichen.
Ich möchte Sie mit diesem Mini-Workshop ebenfalls ermutigen Ihre Ziele nicht einfach nur mit dem Verstand sondern auch mit Ihrem Herz zu kreieren. Damit auch Sie die Ziele in Ihrem Leben angehen, die für Sie die größte Bedeutung haben.
Ich hoffe, dass dieser Zielsetzungsprozess auch Ihnen gute Dienste erweisen wird.